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Grand Canyon
Wer zum
ersten Mal über den Rand dieses gewaltigen Einschnitts der Erdkruste fliegt, ist
- obwohl durch unzählige Fotos, Filme und Berichte vorbereitet - überwältigt,
wie dramatisch diese Schlucht in Wirklichkeit ist. Es gibt Schluchten auf dieser
Erde die tiefer oder enger sind - so grandios wie der Grand Canyon, so
ehrfurchtgebietend, so faszinierend und so berühmt ist keine zweite.
Im Nordwesten Arizonas gelegen, besteht der Grand Canyon aus einer 1800 Meter
tiefen Schlucht, die eine Breite von bis zu 30 Kilometern erreicht und sich über
rund 450 Kilometer Länge durch das bewaldete Kaibabplateau zieht. Geologen
schätzen, daß sich das Gebiet in den vergangenen vierzig bis fünfzig Millionen
Jahren herausgebildet hat.
Für die europäischen Eroberer war der Canyon jahrhundertelang unbezwingbares
Niemandsland. Erst 1869 erforschte Major John Wesley Powell auf einer legendären
Befahrung des Colorado das Innere der großen Schlucht. Er gab ihr auch den Namen
"Grand Canyon".
Heute ist der Grand Canyon zusammen mit dem Empire State Building der am meisten
besuchte Ort der Vereinigten Staaten. Fünf Millionen Menschen kommen jedes Jahr.
"Treten Sie an den Rand des Grand Canyon, schauen Sie hinab, immer tiefer in
seine erschreckenden Abgründe. Dann erfahren Sie ihre eigene, völlige
Bedeutungslosigkeit."
So die amerikanische Psychologin M.E. Hart über die Wirkung dieses Naturwunders.
Für Simone de Beauvoir galt der Grand Canyon als "geheimnisvolles Sinnbild aller
Landschaften".
Buch und Regie: Goggo Gensch
vor
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